Die Zürichsee-Fähre stellt sich vor Referent: Martin Zemp, Geschäftsführer der Zürichsee-Fähren AG und Rotarier

Die Zürisee-Faähre zwischen Meilen und Horgen kennen alle. Viele haben sie auch schon benutzt. Bei diesem Anlass durften wir dank Martin Zemp hinter die Kulissen blicken.

Alexander Herzog begrüsst alle Mitglieder, insbesondere Annemarie Schmidt, welche als grosser Zürichsee-Fährenfan als einzige Dame am Meeting teilnehmen durfte und auch den Referenten Martin Zemp. Marin Zemp hat eine vielfältige Ausbildung nach seiner Matura/HWV im Flughafen, bei der Bahn, bei der Bergbahn und auch auf dem See genossen und bringt damit ein breitgefächertes Rüstzeug für die Ausübung seiner heutigen Tätigkeit bei der Zürichsee-Fähren AG mit. Unser leider abwesende Bruno Frank (Zensor) hatte an diesem Anlass Geburtstag und wir gratulierten ihm mit einem digital versandten Gruppenbild. Charly Day musste sich leider ein weiteres Mal entschuldigen, da seine Schwindelgefühle noch nicht ganz abgeklungen sind. Das nächste Mal möchte er wieder dabei sein.

Das verbindende Element

Die Zürichsee-Fähren AG wurde am 27. August 1932 von 54 Aktionären und den Gemeinden Horgen und Meilen mit einem Gründungskapital von Fr. 260'000.00 im Löwen in Meilen gegründet. Die Aktien sind nicht kotiert und werden nur ausserbörslich gehandelt. 4. November 1933 konnte die erste Fähre Schwan (Dieselmotor mit Voith-Schneider-Antrieb) nach technischen Anfangsschwierigkeiten den Fährbetrieb Horgen - Meilen im Halbstundentakt aufnehmen, doch dieser musste während des 2. Weltkrieges von 1942 – 1946 wieder eingestellt werden und konnte erst im Sommer 1946 wieder aufgenommen werden. Das Fährschiff verkehrte damals im Stundentakt bis 1968. Dann stieg die Nachfrage stark an und an der GV 1968 wurde beschlossen, eine neue Fähre zu beschaffen. 1969 löste das neue Fährschiff Schwan den betagten Veteranen ab und es wurde neu im Halbstundentakt gefahren. Ab 1975 wurde der Takt infolge starker Nachfrage ständig erhöht und 2003 mit den zusätzlichen Fährschiffen Meilen (1979) Horgen (1991), Zürisee (1999), Burg (2003) und dem umgebauten Schwan konnte der 6-Minuten-Takt eingeführt werden. 1979 wurde zudem das Fährschiff Meilen durch eine neue Fähre (Öswag-Werft in Linz), welche grösser und breiter (SUV) gebaut wurde, mit dem gleichen Namen ersetzt und diese nahm ihren Betrieb am 24. September 2017 auf. Die alte Fähre Meilen kann teilweise im Verkehrshaus in Luzern (Voith-Antrieb, Schiffsführerstand, etc.) bestaunt werden, der Rest wurde 2018 verschrottet. Der intensivste Fährbetrieb wurde 2003 erreicht, aber dann nahm die Frequenz durch den Bau des Üetlibergtunnels leicht ab und es bestehen deshalb heute noch Kapazitäten für einen möglichen Mehrverkehr.

Investitionen

Diese werden hauptsächlich für die Fähren und für die Liegenschaften verwendet.

Organisation

  • Verwaltungsrat: 7 Mitglieder zusätzlich die Gemeinden Horgen und Meilen.
  • Geschäftsführer mit Leiter Technik / Leiter Betrieb / Leiter Administration (durch Geschäftsführer)
  • Personalbestand: 52, davon 20 + 4 Schiffsführer, Maschinisten, Kassier, Einweiser

Frequenzen

  • Passagiere pro Jahr: 2 Mio / 2-Räder: 100'000 / PW: 1'240'000 / LkW: 12'000 / Anhänger: 4’500
  • Spitzentage: Sechse-Läuten Montag: 5'000 – 6'000 PW / Zürifäscht: 8200 PW

Kennzahlen pro Kurs

  • Verdienst Fr. 7.30 (?)
  • 68'000 – 69’000 Hin- und Herfahrten

Aktionariat

  • Aktienkapital: Fr. 600’000 Nennwert/Aktie: Fr. 100.00 Anzahl Aktionäre: 1’850
  • Grösste Besitzer: Horgen 4% / Meilen 8%
  • Rendite Fährenaktie: Fr. 100.00 Dividende = ca. 3%, inkl. Essen und Freikarten

Stärken

  • Strassen-Baustellen: diese haben einen grossen Einfluss auf den Betrieb > Freud und/oder Leid
  • Einsatz: 365 Tage
  • Jahresabonnement: bis 55% Ermässigung
  • Ziel: grösstmögliche Kundenzufriedenheit erreichen durch Entschleunigung/ Entspannung während des Fährenaufenthaltes mit freundlichen, hilfsbereiten und speditiven Mitarbeitern

Auszeichnungen

  • Live Time Award im Jahr 2015 erhalten

Ausmasse

  • Länge/Höhe: längstes und höchstes Schiff auf unseren Seen
  • Grösse: Drittgrösster Schiffsbetrieb der Schweiz
  • Tickets: ZVV und GA werden akzeptiert.

Anlässe auf der Fähre

  • Geschäftlich/Privat: Apéro / Nachtessen / Führung
  • Spezielles: Hochzeit mit Rundfahrt
  • Plattform: für Zumba / körperliche Ertüchtigung /etc.
  • Konzert: Lions Anlass ‘Kulturtransfähr’ mit Klavierkonzert
  • Party-Schiff: keine gute Idee, da hohe Lärmempfindlichkeit der Leute > kleine Toleranz

Herausforderungen

  • Frequenzen: stagnieren
  • Bezahlung: mit Kreditkarten (zeitaufwändig, Regen, Verbindung, Empfang, etc.)
  • Digitalisierung: in Bearbeitung – komplizierte Vorgänge
  • Fähren: Schwan muss ersetzt werden
  • Antriebsformen: heute Diesel am günstigsten/effizientesten > künftig elektrisch?
  • Ladestation: Angebot für elektrische Autos

Fragen

  • A. Herzog: Anschluss Elektroautos – Energiebedarf in Abklärung
  • P. Ruckstuhl kürzeste Verbindung: heutige Standorte am geeignetsten – Parkplatzflächen Tunnel? See in diesem Bereich zu tief: 120 m
  • M. Blaser hohe Kosten Personal – Fährenverkehr automatisieren – Wetter, Schwimmer?
  • A. Schmidt Namensgebung: früher waren alle Schiffe weiblich – hier keine Bedeutung
  • W. Meyer Einsatz bei schlechtem Wetter/Böen: Entscheid liegt beim Schiffsführer; Einstellung Fährenbetrieb: nur bei hohem Wellengang/starkem Sturm (Lothar)

Küsnacht, 4.9.2021 Beat Sontheim

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